Eine einundzwanzigste Antikrise, oder: Rauchzeichen

Der Paranoiker weilte an Weihnachten, der Tradition sei Dank, in seiner Heimatstadt und fröhnte dort einer weiteren Tradition, nämlich der, den ersten Weihnachtsfeiertagsabend mit seinem ältesten und besten Freund über einem Pils (oder zwei oder drei…) (man darf es ja in Bayern nicht laut sagen, aber: endlich wieder saarländisches Pils! Hier versteht man es nämlich, so etwas zu brauen!!) in der Kneipe zu verbringen. Nachdem die alte Stammkneipe im letzten Jahr bereits um halb zehn schloß (oh Schande!), war sie dieses Jahr erst gar nicht geöffnet, aber eine kleine Mittelstadt hält glücklicherweise noch mehr Lokalitäten vor, wobei die erwählte dann auch recht dünn besucht war, was zu der Sorge Anlaß gab, ein paar Bier auf Vorrat bestellen zu müssen – eine Angst, die sich aber schnell verflüchtigte, als just um halb zehn ein Schwung Leute hereinkam, die offensichtlich gut mit dem Wirt bekannt waren. Dieser kam dann auch gleich an des Paranoikers Tisch und fragte: ‚ Däät sie’s steere, wenn mir raache?‚ Bitte was, war da nicht was mit Rauchverbot und so? ‚Ei, wenn sie Zigaredde unn e Aschebecher hann, näh!‚ drang in die Gedanken des Paranoikers des Freundes Antwort. Ja ja, das Saarland, der kleine, unbeugsame Fleck im Südwesten der Republik…!

Der Paranoiker genoß den Tabak dann sehr; man schwelgte in alten Zeiten, freute sich der Traditionen und wankte gemütlich heim – und am nächsten Morgen ‚freute‘ sich der Paranoiker dann über etwas, das er nach gefühlten hundert Jahren des absoluten Rauchverbotes in seiner Wahlheimat gar nicht mehr erinnerte: den Gestank nämlich, den Haare und Klamotten verbreiten, wenn sie am Vorabend vollgequalmt worden waren.

Also: Antikrise oder Krise? Eindeutig Antikrise!

So, und jetzt ist 2012 so gut wie rum, daher: Blick nach vorn auf 2013, und immer nach den Rauchzeichen Ausschau halten! 😉