Mein Internet! Teil 1 – vom 07.01.2017

Ich habe damit zu Kämpfen, dass ich eher zu einer negativen Sicht der Dinge neige. Meist fallen mir zuerst die Nachteile und Risiken auf und viel später erst kann ich dann auch das Positive erkennen. Mit dem Internet war das anders. Ich glaube, dass es 1995 war, als ich mir mein erstes Modem gekauft habe, über das ich mich dann ins Internet einwählen konnte. Bilder gab es sehr wenige und wenn, dann hat es gedauert, bis sie zeilenweise geladen wurden. Als es endlich Videos gab, waren die lange nicht viel größer als eine Briefmarke und der Rechner pufferte endlos um dann doch nur ruckelige Pixel zu zeigen .
Doch es war schon allein der Sound des Einwahlvorgangs, der klar machte, dass hier die Zukunft zirpt und klackert.

Ich weiß nicht mehr, was ich damals mit dem Internet gemacht habe, doch ich fand es wichtig, dass ich Teil bin, dieser neuen Welt, die damals wirklich keiner gebraucht hat, bevor er sie nicht entdeckt hat.

Der Wunsch, selber Inhalte ins Netz zu stellen, wurde mit dem sogenannten Web 2.0 dann erst 2003 Wirklichkeit. Kläglich waren bis dahin meine Versuche gewesen mit HTML selbst was zu gestalten. Ab 2005 konnte ich aber chon an eigenen Webseiten basteln, die mehr oder weniger funktional waren und seit 2010 gibt es die MieseKrise als die einsamste Website des Internetz überhaupt – wo ich endlich Texte und Bilder ins Netz stellen konnte, die sich außer mir kaum jemand angesehen hat.

Ebay, Amazon, und die Google-Suchmaschine waren da schon lange da!
Ebay fand ich ohne Einschränkung toll. Eine geniale Idee steckt dahinter: Gebrauchtes nicht für immer einlagern oder wegschmeißen, sondern übers Web verkaufen und damit noch ökologisch sinnvoll handeln und zusätzlich  sogarein paar Groschen extra machen. Nach einiger Zeit gab es dort wirklich alles zu kaufen und die Nutzer, genannt „Ebayer“, waren alle nett zueinander und keiner wollte den anderen bescheißen.
Klar, dass das so nicht stimmte – aber tendentiell war es für mich lange so.

Heute macht Ebay einen Riesenumsatz mit den Gebühren der Nutzer und zwar am deutschen Finanzamt vorbei, denn der Firmensitz wurde steuersparend nach Luxemburg verlegt. Die Gebühren wurden immer höher und liegen heute bei circa 10 % des Verkaufspreises. Doch es fallen auch zusätzliche Gebühren an, für das Einstellen, für das unternehmenseigene Geldtransfer-Institut Paypal usw. usw.
Die Idee ist immer noch gut, doch neben den zahllosen Händlern, die bei Ebay mitmischen, gibt es auch die vielen linken Bazillen, die andere Ebayer abzocken: Ware, die einfach sehr spät oder gar nicht geliefert wird, die anders als beschrieben kaputt oder unvollständig ist usw. oder aber unverschämte Käufer, die keine Versandkosten berappen möchten bis hin zu ausgeklügelten Betrugsmodellen.
So kommerzialisiert sich das Web und wird mehr und mehr zur Abzocke!
Kurz Ebay ist Glücksspiel – machst du ein Schnäppchen beim Kauf, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du dann Verlust beim Verkauf machst, wenn du nicht illegal einen Freund bemühst, der auf deinen Artikel bietet, um deinen Erlös zu erhöhen.!

Für mich ist diese Entwicklung ein Grund endlich aus zu steigen, nach mehr als 10 Jahren Mitgliedschaft!
Nur, was mach ich dann mit der gewonnen Freizeit, ohne die vielen Stunden, die ich mit der Suche und Recherche für Artikel verbracht habe, die ich wahrscheinlich nie gebraucht habe und für die ich mittlerweile auch gar keinen Platz mehr habe?